Jahresabschluss Bistum Aachen

„Hilf mir, es selbst zu tun“ – der Leitsatz der Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld spiegelt sich auch in der Architektur des Schulgebäudes. Sie schafft gute Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten.

Im Bistum Aachen lebten im Berichtsjahr 2015 rund 1 Mio. Katholikinnen und Katholiken. Die Zahl war damit erneut rückläufig und lag um rund 1,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während die Bevölkerung auf dem Gebiet des Bistums um 0,5 Prozent wuchs, sank der Anteil der Katholikinnen und Katholiken an der Gesamtbevölkerung im Vergleich zum Vorjahr von 54,5 Prozent auf nunmehr 53,5 Prozent. Ursächlich für den Rückgang ist in erster Linie die demografische Entwicklung. So lag die Zahl der Sterbefälle im Jahr 2015 mit 12.230 (Vorjahr: 11.207) katholischen Bestattungen erheblich über der Zahl von 7.089 Taufen (Vorjahr: 6.803). Die Zahl der Kirchenaustritte ging von 8.105 im Jahr 2014 deutlich auf 6.342 zurück.

Der Rückgang der Katholikenzahl ist nicht auf das Bistum Aachen beschränkt. Insgesamt werden in Deutschland die religiösen Bindungen schwächer. 2014 gehörten noch 23,94 Mio. Menschen der katholischen Kirche an, 2015 waren es nur noch 23,76 Mio. Menschen. Damit ist der Anteil der Katholikinnen und Katholiken an der Gesamtbevölkerung um 0,5 Prozent auf 29,0 Prozent gesunken.

Entwicklung der wirtschaftlichen Lage

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland hat erheblichen Einfluss auf das Bistum Aachen. So führen insbesondere die positive Entwicklung der Binnennachfrage und der Beschäftigungsquoten sowie die realen Einkommenszuwächse der privaten Haushalte zu einem Anstieg der Kirchensteuererträge. Der Zuwachs des Volkseinkommens 2015 betrug 79,8 Mrd. Euro (2.261,2 Mrd. Euro, Vorjahr: 2.181,4 Mrd. Euro). Die Arbeitnehmerentgelte stiegen um 4,0 Prozent auf 1.541,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1.482,0 Mrd. Euro) und die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 2,9 Prozent auf 719,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 699,5 Mrd. Euro). In der Folge stieg das Nettoaufkommen an katholischer Kirchensteuer in der Bundesrepublik Deutschland 2015 um rund 7 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro. Diese positive Entwicklung überlagert derzeit die finanziellen Folgen der rückläufigen Mitgliederzahlen.

Von erheblicher Relevanz für das Bistum Aachen war im Jahr 2015 die immens angestiegene Zahl von Flüchtlingen, die nach Deutschland kamen. Die Not der Flüchtlinge hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Zahllose ehrenamtliche Helfer engagieren sich im Umfeld der Kirchengemeinden und Verbände. Das Bistum hat erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt, um Projekte zu unterstützen, Wohnraum zu schaffen sowie Bildungs- und Integrationsmaßnahmen zu finanzieren.

Leitung des Bistums Aachen

Am 8. Dezember 2015 nahm Papst Franziskus das altersbedingte Emeritierungsgesuch von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff an. Das Domkapitel wählte am gleichen Tag Weihbischof Karl Borsch zum Diözesanadministrator. Dieser ernannte den bis dato amtierenden Generalvikar Dr. Andreas Frick zu seinem Ständigen Vertreter.