Erläuterungen zur Ergebnisrechnung
Die Kirchensteuer ist mit einem Anteil von 72,2 Prozent die mit Abstand wichtigste Ertragsposition des Bistums Aachen. Sie lag mit 243,7 Mio. Euro um 11,9 Mio. Euro beziehungsweise 5,1 Prozent über dem Vorjahr.
Kirchensteuer
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2015
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2014
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(TEuro)
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(TEuro)
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Kirchensteuererträge
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185.349,4
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174.499,0
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Erhaltene Clearingzahlungen
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70.692,2
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69.337,7
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Brutto-Kirchensteuererträge
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256.041,6
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243.836,7
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Zuführung Clearingrückstellung
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11.185,5
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10.994,6
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Sonstige Aufwendungen aus der Kirchensteuer*
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1.151,1
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1.000,4
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Netto-Kirchensteuererträge
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243.705,0
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231.841,7
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Hebegebühren der Finanzämter
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7.350,4
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6.914,0
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Zur Aufgabenerfüllung verfügbar
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236.354,6
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224.927,7
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* Kappungen, Erlasse, Grenzgemeindenausgleich.
Die Zuschüsse als zweitgrößte Ertragsquelle betreffen in erster Linie die Landeszuschüsse zu den Personal- und Sachaufwendungen der bischöflichen Schulen. Diese betrugen im Jahr 2015 rund 52,8 Mio. Euro. Hinzu kommen Dotationen und Staatsleistungen, unter anderem als Zuschüsse für die Besoldung von Geistlichen und Bediensteten in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro, sowie sonstige Zuschüsse von rund 1,8 Mio. Euro.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 2015 rund 23,5 Mio. Euro. Der Anstieg bei den übrigen Erträgen resultiert insbesondere aus den Rückzahlungen der KZVK für die Jahre 2013 und 2014, die als Forderung eingebucht wurden. Außerdem wurden Rückerstattungen in Höhe von 0,5 Mio. Euro, anders als im Vorjahr, als übrige Erträge (Vorjahr: periodenfremde Erträge) ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend korrigiert.
Sonstige Erträge
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2015
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2014
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(TEuro)
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(TEuro)
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aus wirtschaftlicher Tätigkeit
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1.802,0
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2.100,6
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aus Vermietung und Verpachtung
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2.708,8
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2.604,9
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aus der Auflösung von Rückstellungen
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5.924,9
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7.921,6
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Kollekten, Spenden
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544,9
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870,2
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Übrige Erträge
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10.217,7
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6.816,5
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Periodenfremde Erträge
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2.285,3
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1.617,3
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Gesamt
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23.483,6
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21.931,3
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2015 haben die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen 120,1 Mio. Euro erhalten. Davon entfielen 70,0 Mio. Euro auf Kirchengemeinden und Kirchengemeindeverbände. Verbände und kirchengemeindliche Einrichtungen erhielten 38,2 Mio. Euro. Die Hohe Domkirche wurde mit 0,9 Mio. Euro unterstützt, an den Verband der Diözesen Deutschlands und andere bistumsübergreifende Einrichtungen flossen 9,8 Mio. Euro.
Nähere Angaben zur Verwendung der Mittel finden sich im Kapitel „Aufwendungen nach Aufgabenbereichen“ dieses Berichts.
Der Personalaufwand ist nach den Zuweisungen an die Kirchengemeinden der größte Aufwandsposten. 2015 beliefen sich die Personalaufwendungen auf 82,9 Mio. Euro für Löhne und Gehälter. Hinzu kamen soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung in Höhe von 23,6 Mio. Euro. Damit sank der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent. Ursächlich dafür ist ein Sondereffekt im Vorjahr, als Tarifanpassungen für Beamte und Geistliche aus den Jahren 2013 und 2014 nachgeholt wurden, was auch den Rückstellungsbedarf erhöhte.
2015 waren im Jahresdurchschnitt 1.722 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Bistum beschäftigt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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2015
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2014
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Pastorales Personal
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617
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617
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davon Priester und Diakone
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281
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287
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davon Laien im Pastoralen Dienst
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336
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330
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Personal an Bischöflichen Schulen
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689
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703
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Mitarbeiter im allgemeinen Bistumsdienst
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416
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407
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Gesamt
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1.722
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1.727
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Die Abschreibungen auf Gebäude, Geschäftsausstattung und geringwertige Vermögensgegenstände beliefen sich 2015 auf rund 3,9 Mio. Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro).
Zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gehören unter anderem Instandhaltungsaufwendungen (11,4 Mio. Euro), Wasser, Energie, Brennstoffe sowie weiterer Wirtschaftsbedarf (6,9 Mio. Euro), Verwaltungs- und Kommunikationskosten (4,3 Mio. Euro), Versicherungen (3,0 Mio. Euro) sowie die Hebegebühren der Finanzverwaltung für die Kirchensteuer (7,4 Mio. Euro). Hinzu kamen unter anderem Zuschüsse zu den Schülerfahrtkosten, Mieten sowie weitere Abgaben und Gebühren.
Die Erträge aus Finanzanlagen sanken 2015 gegenüber dem Vorjahr um 11,7 Prozent auf 13,2 Mio. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung der Kapitalanlagen von 2,8 Prozent (Vorjahr: 3,2 Prozent).
Den Kapitalerträgen stehen Aufwendungen für die gesetzlich vorgeschriebene Aufzinsung der Rückstellungen gegenüber. Diese stiegen gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Mio. Euro auf 30,8 Mio. Euro an, da der zugehörige Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 HGB anzupassen war.
Aufgrund der zurückgehenden Kapitalerträge und der stark gestiegenen Abzinsungsaufwendungen ergibt sich ein Finanzergebnis von minus 18,0 Mio. Euro.
Der Jahresüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Mio. Euro auf 24,6 Mio. Euro.
Begünstigt wurde dies, neben den gestiegenen Kirchensteuererträgen, durch den Rückgang des Personalaufwands gegenüber dem Vorjahr. Der starke Rückgang des Finanzergebnisses überwog allerdings den positiven Kirchensteuereffekt.
Im Rahmen der Ergebnisverwendung wurden auf Beschluss des Kirchensteuerrats 13 Mio. Euro der Rücklage für die Kirchengemeinden als Risikovorsorge zugewiesen, um die zugesicherten Zuweisungen der nächsten Jahre zu decken. Weitere 13 Mio. Euro wurden der Bistumsrücklage als Risikovorsorge zugeführt.