Ertrags- und Vermögenslage

Am Bischöflichen Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden gibt es viele außerunterrichtliche Angebote, unter anderem eine Arbeitsgruppe für Robotik.

Die Ertragslage des Bistums Aachen hat sich im Jahr 2015 positiv entwickelt. Getragen wird dies im Wesentlichen durch die Kirchensteuererträge, die gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent auf 243,7 Mio. Euro stiegen. Damit haben die Kirchensteuern einen Anteil von 72,2 Prozent an den gesamten Erträgen einschließlich der Kapitalerträge.

Der Zuwachs der Kirchensteuererträge liegt vor allem an der konstant guten Beschäftigung innerhalb des Bistums.

Die vom Verband der Diözesen Deutschlands jährlich berechnete Umverteilung zwischen den Bistümern (Clearing) ermittelt in einem aufwendigen Näherungsverfahren den endgültigen Anteil der jeweiligen Bistümer am Kirchenlohnsteueraufkommen. Da das Bistum Aachen regelmäßig mit Rückzahlungsverpflichtungen aufgrund sinkender Anteile am Gesamtaufkommen rechnen muss, wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Weitere Ertragsquellen sind Zuschüsse der öffentlichen Hand, insbesondere für den Betrieb der Schulen, sonstige Erträge und Kapitalerträge. Die Zuschüsse lagen mit 57 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Die sonstigen Erträge stiegen leicht auf 23,5 Mio. Euro an. Hierzu trugen unter anderem Rückzahlungen von Sanierungsgeld der Katholischen Zusatzversorgungskasse (KZVK) bei.

Insgesamt stiegen die ordentlichen Erträge (einschließlich der Zinserträge) um 3,8 Prozent auf 337,3 Mio. Euro.

Bei den Aufwendungen standen leicht gestiegenen Zuweisungen an die Kirchengemeinden und Verbände in Höhe von 120,1 Mio. Euro einem Rückgang der Personalaufwendungen und der sonstigen Aufwendungen gegenüber. Die Zuweisungen an die Kirchengemeinden waren im Jahr 2014 bereits deutlich erhöht worden. Dieses Niveau wurde nun nochmals übertroffen. Auch der Rückgang der Personalaufwendungen ist in Relation zur Vorjahresentwicklung zu sehen. 2014 hatten besonders hohe Rückstellungsverpflichtungen für Versorgungsleistungen die Personalaufwendungen stark erhöht.

Das Finanzergebnis war auch im Jahr 2015 negativ, da die Aufwendungen zur Aufzinsung der Verpflichtungen die aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sinkenden Kapitalerträge deutlich überschritten. Der Zinsaufwand stieg dabei gegenüber dem Vorjahr deutlich an, weil der zugrunde liegende Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 HGB anzupassen war.

Einschließlich der Zinsaufwendungen stiegen die Aufwendungen des Bistums gegenüber dem Vorjahr damit von 306,5 Mio. Euro auf 312,7 Mio. Euro. Daraus ergibt sich für das Bistum Aachen im Jahr 2015 ein Jahresüberschuss von rund 24,6 Mio. Euro.

Der Diözesan-Kirchensteuerrat hat beschlossen, den Überschuss des Jahres 2015 zum einen den Kirchengemeinden zuzuweisen (13 Mio. Euro). Hierzu wurde die entsprechende Rücklage dotiert. Zum anderen wurden weitere 13 Mio. Euro der Bistumsrücklage als Risikovorsorge zugeführt, sodass unter Berücksichtigung des Vorjahresergebnisses und der Entnahmen aus den Rücklagen ein Bilanzgewinn von rund 130.000 Euro verbleibt.

Die Bilanzsumme des Bistums stieg um 7 Prozent auf 721,8 Mio. Euro. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Versorgungsverpflichtungen und den entsprechenden Aufstockungen der Vorsorgepositionen. Auf der Aktivseite der Bilanz wird dies durch die Finanzanlagen und Guthaben bei Kreditinstituten gedeckt, wobei die niedrigen Zinsen derzeit zu einer Zurückhaltung bei der langfristigen Kapitalanlage führen.

Die Eigenkapitalquote des Bistums Aachen liegt nahezu konstant bei rund 54 Prozent. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass ein großer Teil des Eigenkapitals zweckgebunden ist, unter anderem um die hohen Verpflichtungen, insbesondere für die Altersversorgung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bestandserhaltung von Immobilien und Kulturgütern, zu decken.

Die positive Ergebnisentwicklung und die stabile Vermögenssituation versetzen das Bistum Aachen in die Lage, die Aktivitäten im kirchengemeindlichen Bereich langfristig und verlässlich zu unterstützen. Gleichzeitig investiert das Bistum nachhaltig in zentrale pastorale Aufgabenfelder und kann überdies die Rücklagen stärken.